WolfsBlog

Oswald Teigwaren, der erste Unverpackt-Laden im Lavanttal

Wie im Dezember 2020 berichtet versuche ich seit 2017 Einweg-Plastikverpackungen zu vermeiden. Vor kurzem war auch ein Bericht darüber in der Kleinen Zeitung und mittlerweile ist es relativ einfach, Produkte ohne Plastikverpackung zu bekommen. Jetzt ist es noch um ein großes Stück einfacher geworden, da es den ersten Unverpackt-Laden im Lavanttal gibt: Teigwaren Oswald im Sonnhalberweg 19, im Süden von Wolfsberg. Ich habe den Laden besucht und fand ihn erfrischend einfach eingerichtet, mit vielen Produkten für den alltäglichen Bedarf und mit genügend Platz, um das Sortiment noch zu erweitern. Ich traf mich mit einem der neuen Besitzer und fragte ihn, wie das Ganze entstanden ist und wie es funktioniert.

Claudia: Ich bin hier bei Oswald Teigwaren, mit neuen Besitzern, aber der alte Name ‚Oswald‘ ist geblieben?

Alexander Muchitsch: Genau, ja.

C: Und wer seid ihr eigentlich?

A: Ich bin Alexander Muchitsch und meine Freundin ist Sarah Stromberger. Wir sind aus Preims und wir haben das Geschäft heuer im April von der Familie Oswald übernommen, die in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Mit der Übernahme haben wir auch den ersten Unverpackt-Laden im Lavanttal aufgemacht.

C: Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

A: Wir dachten uns wir versuchen einmal etwas anderes, ein Laden auf Selbstbedienungsbasis der auch Verpackung spart, was uns sehr am Herzen liegt. Die Idee haben wir in Deutschland gesehen und wir dachten uns so etwas gibt es hier im Lavanttal noch nicht. Die Idee haben wir dann umgesetzt und es wird auch hier in Wolfsberg richtig gut angenommen.

C: „Unverpackt“, wie funktioniert das?

A: Wir haben hier Spender mit Produkten, da können die Leute selbst ihre Behälter mitbringen und befüllen. Der Behälter wird vorher abgewogen.

C: Also ein Glas, ein Plastikbehälter, oder ein Sackerl, was auch immer?

A: Genau, was man eben schon daheim hat und selbst mitbringt. Dann füllt man seine Nudel da rein, oder Mehl oder Gries usw. und wiegt es ab. Was man an Ware mitnimmt wird ausgerechnet und man bezahlt selbst in die Kasse. Das war’s dann auch schon.

C: Also den Preis rechnet man selbst aus, minus was der Behälter wiegt?

A: Genau. Man wiegt zuerst den Behälter ab, dann die Ware mit dem Behälter und zieht das Gewicht des Behälters ab. Dann hat man das Gewicht der Ware und kann den Preis, je nach Produkt, ausrechnen. Falls jemand keine Behälter dabei hat oder spontan ins Geschäft kommt, bieten wir auch Behälter zum Kauf an, oder eben Papiersackerl.

C: Welche Produkte gibt es und wo kommen sie her?

A: Ein ganz großer Teil sind natürlich unsere eigenen Nudel, auch Tiefkühl- und Trockennudel. Die Eier sind von einem Bauern aus Lavamünd, der Hadn, Gries und Dinkelmehl auch. Die Wachteleier sind aus Ettendorf, das Kräutersalz kommt aus unserer eigene Erzeugung. Natur- und Haarseifen, Säfte und Syrups sind vom Biohof Jörglbauer. Käferbohnen und einige andere Produkte sind aus der Steiermark und Kärnten. Gewürze gibt es in Glaspipetten zum Wiederbefüllen. Zwischendurch haben wir immer wieder frische Produkte wie Pfirsiche oder Schwarzbeeren, das posten wir dann auf Facebook und Instagram. Auf unser Homepage sieht man auch unser ganzes Sortiment.

C: Einige Spender hinten sind noch leer.

A: Ja, wir sind mit einige Produzenten noch im Gespräch und sind auch offen für Anregungen und wollen von den Kunden wissen, was für sie im Sortiment noch fehlt.

C: Wann hat der Laden offen?

A: Montag bis Freitag von 8:00 bis 19:30 und Samstags von 8:00 bis 18:00. Sonntags und Feiertags ist der Laden geschlossen.

C: Es ist aber ein Selbstbedienungsladen, also man kommt herein und man braucht euch nicht, macht also eigentlich alles selbst?

A: Man braucht uns nicht zwingend, aber wenn jemand Fragen hat sind wir sowieso jeden Tag hier in der Produktion. Einfach an der Tür hinten klopfen, auch meine Telefonnummer steht dort falls jemand Fragen hat, aber die Selbstbedienung funktioniert eigentlich ganz gut.

C: Vielen Dank für das nette Gespräch!

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